SPD-Fraktion: Vorstoß der SPD zur Stärkung der Einkaufsstadt Nordhorn

Mit drei konkreten Vorschlägen will die Nordhorner SPD dem Einzelhandel in Nordhorn helfen, der
sich seit den achtziger Jahren sehr gut entwickelt hatte. Das sei nicht nur für die Kaufmannschaft
wichtig. Die hohe Kaufkraftzufluss aus der Region nach Nordhorn sorgten für mehr Geschäfte,
schafften Arbeitsplätze und ermöglichen den Nordhorner/innen ein größeres Angebot, so
Fraktionsvorsitzender Harald Krebs.
Schon vor Corona wurde es schwieriger. Einzelne Straßen wie die Firnhaber Straße zeigen
Leerstände.Wer an leeren Schaufenstern vorbei gehen muss, nimmt eine Abwärtsentwicklung wahr
und wird kein schönes „Innenstadt-Feeling“ haben. Ratsmitglied Johanna Harland: „Das zieht einen
Einzelhandelsstandort nach unten.“ Die Gründe liegen in der Verlagerung der Einzelhandelsumsätze
im Internet mit dem Ergebnis, dass der stationäre Einzelhandel leidet, aktuell verstärkt durch
Corona-bedingte Einschränkungen.
Weil die Abwanderung von Umsätzen ins Internet bleiben wird, macht die SPD drei Vorschläge.

Die Stadt soll ein Leerstand aktiv managen. Leerstehende Ladenlokale werden temporär
einer anderen Nutzung zugeführt. Das Management setzt sich mit den Eigentümern der
Leerstandsflächen und den hier involvierten Maklern zusammen, und vermittelt zumindest eine
Zwischennutzung. Ratsmitglied Volker Friese „Wir denken hier an eine Ausstellung z.B. für
Künstler oder der Pläne zum Stadthafen, die Darstellung von Vereinsangeboten oder die
Möglichkeit für Start-Ups, sich zu präsentieren. So wird der Leerstand zumindest nicht mehr
sichtbar.“
Der zweite Vorschlag der SPD betrifft Beratung und Unterstützung bei der Kombination des
stationärem mit dem digitalen Einzelhandel. Ratsmitglied Harry Brooksnieder: „Der stationäre
Einzelhandel kann einen Teil seines Umsatzes sichern, wenn er sich gleichzeitig gut digital aufstellt
– sozusagen die Verlängerung der Ladentheke ins Internet. Das zeigen auch viele Inhaber geführte,
aber innovativ und gut geführte Einzelhändler, wie z.B. aktuell die Fa. Zierleyn.“
Andere Einzelhandelsunternehmen tun sich schwer mit der Digitalisierung, obwohl die Schaffung
eines erstklassigen E-Commerce-Angebotes gar nicht so teuer ist. Brooksnieder, selber IT-Berater,
verweist auf Zuschüsse, wenn die betrieblichen Geschäftsprozesse digitalisiert werden: „Mit den
Zuschüssen kennen sich die Wirtschaftsförderung und das Grafschafter Technologiezentrum GTZ
bestens aus, das muss nur an die Kauffrau und den Kaufmann aktiv gebracht werden. Und dafür
braucht es personelle Verstärkung mit digitaler Kompetenz.“
Der dritte SPD-Vorschlag greift die Chancen der Digitalisierung noch breiter auf. Ausgangspunkt
ist, dass fast alle potentiellen Kunden bzw. Besucher heute mit dem Smartphone unterwegs sind.

Gerade die jüngere Kundschaft und die Niederländer sind es schon heute gewohnt, bargeldlos und
immer häufiger per Smartphone zu bezahlen. Hier gilt es, Angebote zu schaffen, mit denen sich
Nordhorn hervorhebt“, so Johanna Harland.
Der gemeinsame Auftritt soll also den Einzelhandel, den „Marktplatz Nordhorn“ umfassen, aber
auch die Gastronomie und alle touristischen Anbieter. Harald Krebs: „Es muss täglich was Neues
vermeldet werden. Neuigkeiten aus dem örtlichen Handel, mal die neue Speisekarte eines
Restaurants, mal der Hinweis auf eine Veranstaltung in der Alten Weberei, mal ein kleines
Gewinnspiel, mal die Vorstellung eines Ladens, Sonderangebote, ein Fünfzeiler mit einem süßen
Tierbild aus dem Tierpark oder noch besser als Youtube-Film, ein kurzer Ausschnitt aus einer
Kulturveranstaltung und Vereinsangebote, eine Baustelle, die länger braucht – das kurz anmoderiert,
wie das ein Influencer macht, aber nicht für nur eine Firma, sondern für alles, was sich in der Stadt
bewegt.“ Bisher organisiert das niemand. Es würde für die Anbieter auch Kostenvorteile bieten, so Brooksnieder: 

„Eine App kann bisherige Kundenkarten ersetzen und ist dann in den Folgekosten günstiger. Sie kann für Pay-Back- oder Rabattaktionen genutzt werden.“
Ratmitglied Thomas Bräutigam kann sich auch Hinweise auf Handwerksunternehmen vorstellen,
ein Bericht zu einer Baustelle. Auch sollten Funktionen integriert werden, die einen direkten
Mehrwert haben; so z.B. die Online-Bestellung der Pizza oder von Eintrittskarten, der Bootsverleih
per Smartphone, der dann ohne Personaleinsatz erfolgen kann, und vor allem eine über die App
ansteuerbare digitale Bezahlfunktion.“
Für die SPDParteivorsitzende Petra Alferink gehen diese SPD-Vorschläge über die Stärkung der
Innenstadt hinaus: „Sie schaffen auch mehr Austausch untereinander, zwischen unseren
Einwohnern, unseren Gästen, unseren Vereinen und allen Leistungsanbietern. Das verbindet und
stärkt unsere Gesellschaft,“

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