Grußwort des Bürgermeisters bei der Verleihung eines Verdienstordens an Liesel Günther:
Liebe Liesel Günther, Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich begrüße Sie und euch alle ganz herzlich hier im großen Sitzungssaal unseres Rathauses. Dieser für unser politisches und gesellschaftliches Leben in Nordhorn so wichtige Ort ist passend gewählt, denn wir haben heute einen ganz besonderen und feierlichen Anlass: Die Verleihung eines Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Das ist ziemlich selten.
Es gibt eine Statistik auf der Internetseite des Bundespräsidenten, und aus der geht hervor, dass nur wenige dieser Auszeichnungen verliehen werden. Insgesamt waren es im vergangenen Jahr gerade einmal gut 1000 Orden. Bei über 82 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ist das eine verschwindend geringe Zahl.
Und darum freue ich mich natürlich jedes Mal ganz besonders, wenn eine Bürgerin oder ein Bürger aus Nordhorn diese hohe Auszeichnung erhält. In den letzten Jahren waren es bislang Bernhard Alferink im Frühjahr dieses Jahres, Lebrecht Forke und die Eheleute Metelerkamp im vergangenen Jahr, Gerd Naber und Jürgen Wegmann im Jahr 2015 und Herr Dr. Schulz im Jahr 2014.
Nach meinem Gespür sind das mehr Auszeichnungen für Nordhornerinnen und Nordhorner, als es die eben genannte Statistik erwarten lässt. Das ist für mich ein weiterer Anhaltspunkt und eine Bestätigung dafür,dass es sich bei den Menschen in Nordhorn eben um ganz besonders engagierte Mitglieder der Gesellschaft handelt; Dass der Einsatz für die Mitmenschen und das gegenseitige „füreinander da sein“ und „füreinander einstehen“ hier in der Mentalität besonders verankert sind.
Die Statistik verrät übrigens noch etwas: Nämlich, dass wir auch im Bereich der Ordensverleihungen einen sogenannten „Gender-Gap“ haben, ein Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen. Gerade mal ein Drittel aller verliehenen Orden der Bundesrepublik wurden in den vergangenen zehn Jahren an Frauen verliehen. Tendenz: Gleichbleibend.
Das macht die heutige Verleihung umso besonderer und umso wichtiger, denn du, Liebe Liesel, bist denke ich eines der besten Beispiele dafür, dass auch und gerade Frauen in der Politik und in der Gesellschaft ganz viel bewegen und erreichen können.
Und das ist denke ich eine ganz wichtige Funktion dieses Bundesverdienstordens: Es geht nicht nur darum, ganz außerordentlicher Leistungen für unser Land zu honorieren und zu ehren, sondern es geht auch darum, den Menschen in Deutschland Vorbilder zu präsentieren. Bürgerinnen und Bürger, welche die ihnen gegebenen Möglichkeiten und ihre persönliche Energie bestmöglich zum Wohle aller einsetzen. Die nicht vom Sofa aus und mit dem Handy in der Hand Negativität und Missgunst verbreiten, sondern die raus gehen zu den Leuten, die mit anpacken und mit gestalten. Das bedeutet manchmal auch, sich schwierigen Situationen auszusetzen und die eigenen Bedürfnisse zurück zu stecken, schlechte Erfahrungen zu machen und Rückschläge zu erleben. Aber, und Liesel, das wirst du bestätigen können, am Ende überwiegen ganz eindeutig die positiven Erfahrungen, die ein solcher Einsatz für die Mitmenschen und für das Land, in dem wir alle gut leben wollen, mit sich bringt.
Liebe Liesel, die heutige Feierstunde soll eine dieser positiven Erfahrungen in deinem Leben sein. Wir alle hier freuen uns mit dir über diese hohe Auszeichnung des Bundespräsidenten. Ich gratuliere dir dazu im Namen der ganzen Stadt Nordhorn von Herzen und hoffe, dass du uns in Nordhorn und der Grafschaft mit deiner Energie und Tatkraft noch lange erhalten bleibst!
Vielen Dank.