SPD Nordhorn: SPD-Fraktion stellt Antrag zur Verstärkung des Ferienangebots der Jugendpflege

Antrag Verstärkung des Ferienangebots der Jugendpflege

1. Die Verwaltung wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit Vereinen, Verbänden und
dem KSB zusätzliche Angebote der Jugendpflege für die Sommer- und Herbstferien
zu finanzieren, zu organisieren und anzubieten.
2. Dabei sind solche Angebote vorrangig, wo Fähigkeiten/Fertigkeiten der Kinder und
Jugendlichen gefördert werden, die als Folge des Corona-bedingten Lockdowns
nicht oder zu wenig ausgeübt werden konnten.
3. Soweit nicht dringende oder bereits beauftragte Reparatur- oder Sanierungsarbeiten
stattfinden, öffnet die Stadt die Sporthallen in den Sommerferien für die Vereine;
soweit es wegen der Arbeitszeit der Hausmeister erforderlich ist, ist den Vereinen die
Schlüsselgewalt zu übertragen.
4. Die Stadt unterstützt die zusätzliche Beschäftigung von jungen Menschen, die ein
freiwilliges soziales Jahr in Sportvereinen ableisten, mit einem Zuschuss in Höhe
der Personalkosten für jede neue FSJ-Stelle. Das gilt auch für Stellen, die beim
KSB geschaffen werden, um z.B. eine volle Stelle auf mehr als einen Verein
aufzuteilen.

Begründung:
Durch den Corona-bedingten Lockdown können Kinder und Jugendliche viele Dinge nicht so
machen, wie es ihrer altersgemäßen Entwicklung entsprechen würde. Dieses betrifft neben
dem eingeschränkten durchgeführten Schulunterricht, der in der Verantwortung des Landes
liegt, die kulturelle, soziale und körperliche Entwicklung.
Alle Prognosen gehen davon aus, dass wir zu Beginn der Sommerferien in Deutschland eine
Durchimpfung der vulnerablen Gruppen und des pädagogischen Personals erreicht haben
werden und darüber hinaus auch weitere Personen geimpft sein werden. Das lässt den
Schluss zu, dass es dann keine Beschränkungen mehr für Aktivitäten der Kinder und
Jugendlichen geben wird.
Damit entsteht Raum für Maßnahmen, wie den durch den Lockdown und ausgefallene
Aktivitäten erzwungenen Einschränkungen der kindgerechten Entwicklung entgegen gewirkt
werden kann. Was also getan werden kann, um zumindest teilweise diese negativen
Entwicklungen aufzuholen. Diese Fragestellung war hinsichtlich der motorischen
Entwicklung Gegenstand der gemeinsamen Sitzung des Sportausschusses und des
Ausschusses für Soziales, Jugend und Integration am 11.3.21 – auf Grundlage einer Studie
des Kreissportbundes zusammen mit der Universität Münster, die erhebliche motorische
Defizite aufzeigte. Dabei ist die fehlende Schwimmfähigkeit von einem Viertel der
Drittklässler besonders erschreckend. Hier besteht besonderer Handlungsbedarf.
Die Vereine werden machen und leisten, was sie können. Sie arbeiten fast ausschließlich
ehrenamtlich und werden deshalb ihre Angebote nicht nennenswert ausweiten bzw.
verstärken können. Dieser Engpass ist verständlich.
Deshalb müssen Wege gegangen werden, zusätzliche Angebote zu machen.
Hier kann angeknüpft werden an die in der Vergangenheit bewährten Angebote der
Jugendpflege in den Schulferien. Sie sollten in Anbetracht der durch den Lockdown
entstandenen Bewegungsdefizite bereits geplante Angebote zum Teil auf diese Defizite
ausgerichtet werden. Das tägliche Freizeitangebot sollte auch immer Sport und Bewegung
beinhalten.
Auch sollten zusätzliche Angebote gemacht werden, um einen Teil der Defizite
auszugleichen. Diese Angebote in den Ferien sollen durch die Stadtjugendpflege
gemeinsam mit den Verbänden, Vereinen und dem KSB entwickelt werden. Die
Finanzierung ist durch die Stadt sicher zu stellen. Um mehr Angebote und Kurse anbieten zu
können, braucht es mehr Personal, dass selbst bei der Zahlung eines Honorars nur zum Teil
aus dem Kreis der bereits ehrenamtlich Tätigen gewonnen werden kann. Die Ferienzeit
bietet aber die Chance, in erheblichem Umfang Studierende gewinnen zu können, mit Blick
auf Bewegung, Sport, Spiel und Spaß auch aus dem Kreis von Studierenden, die
einschlägige Fächer studieren. Dafür ist die Zeit auch deshalb günstig, weil durch den
Lockdown viele Nebentätigkeiten für Studierende gerade entfallen sind.
Zusätzliche Angebote sollen Bewegung, Sport, Spiel und Spaß kombinieren. Dabei ist klar,
dass keine reinen Sport-Camps angeboten werden können, weil die KInder und
Jugendlichen ja erst zum Sport hingeführt werden wollen, und sie nicht austrainiert sind.
Hierzu gehören insbesondere zusätzliche Schwimmkurse, denn es entstehen derzeit 2
Jahrgänge von Nichtschwimmern. Statt wie üblich einmal wöchentlich zum Schwimmkurs zu
gehen, kann das im Rahmen der Ferienangebote täglich erfolgen. Hierzu eignen sich die
Lehrschwimmbecken.
Zudem sollen die Vereine ermuntert und unterstützt werden, ihre Angebote auch in den
Sommerferien durchzuführen. Hierzu ist eine Öffnung der Sporthallen erforderlich, soweit
nicht schon beauftragte Handwerkerarbeiten durchgeführt werden.
Eine weitere Möglichkeit, die Kapazitäten der Sportvereine zu erweitern, besteht in
zusätzlichen Personalkapazitäten durch FSJler. Hierdurch entsteht für den Verein ein
Regieaufwand, für den er wieder Mitglieder im Ehrenamt einsetzt. Dann sollte dem Verein
zumindest dadurch geholfen werden, dass ihm die ihm entstehenden Personalkosten
erstattet werden. Da die meisten ehrenamtlich geführten Vereine eine kontinuierliche
Betreuung der FSJ`ler nicht gewährleisten können, soll es auch möglich sein, dass die
Vereine entsprechend ihres Bedarfes FSJ`ler beim KSB für ihre durchzuführenden
Vereinstätigkeiten buchen können.

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