Die kreisweite Zusammenarbeit ist gut angelaufen und letztendlich in eine gemeinsame Festlegung von 4 einheitlichen und priorisierten Befalls-und Bekämpfungsstrategien gemündet. Die geplante, abgestimmte Information der Bevölke-rung ist aufgrund der coronabedingten Aufgabenverschiebungen beim Gesundheitsamt dann dezentral vorgenommen worden.
Die Stadt Nordhorn hat im April 2020 auf ihrer Internetseite eine Zusammenstellung der häufigsten Fragen veröffentlicht. Die Seite wurde knapp 3000 mal aufgerufen. Die von Anfang Mai bis Ende Juli eingerichtete EPS-Hotline wurde 117 mal gewählt. Schwerpunktkontakte waren Anfang Juni 2020.
Die zu Testzwecken angebrachten 163 EPS-Baumringfallen haben die Erwartungen nicht erfüllt. Eine straßenbezogene Auswertung des Inhaltes der Beutel ergab, dass an allen unterschiedlichen Standorten sehr ähnliche Ergebnisse vorzufinden waren. Die Insektenvielfalt war sehr gering, darunter keine natürlichen Fressfeinde der EPS-Raupen. Dominierend waren Ohrenkneifer, vereinzelt wurden Asseln und Ringelraupen identifiziert. Käfer, Spinnen oder EPS-Raupen wurden nur in sehr geringer Menge festgestellt. Pro Falle ließ sich ein Volumen von 0,6 g –0,9 g Insektenmaterial bemessen. Somit liefern die EPS-Fallen keinen Beitrag zur Bekämpfung der EPS-Raupen. Derartige Fallen werden in 2021 nicht mehr eingesetzt. Die Wirkung der zusätzlichen Nistkästen kann nur langfristig betrachtet werden. Hier ist insbesondere eine standortangepasste Umfeldgestaltung mit einem insektenfreundlichen Lebensraum in die Wirksamkeits-betrachtung einzubeziehen. Die am Heideweg, Vennweg und an der Schulstraße angelegten EPS-Grünflächen sind trockenheitsbedingt nur unvollständig aufgegangen und müssen in den nächsten Jahren weiter beobachtet werden.
Mit der EPS-Absaugung an städtischen Bäumen wurde am 08.06.2020 begonnen. Die 5 Einsatzteams sind gleichzeitig gestartet und konnten die Kategorie 1 Bäume innerhalb von 14 Tagen absaugen. Die Kat 2 und Kat 3 Bäumewurden dann bis Mitte August abgeschlossen. Aufgrund der unterschiedlichen Verpuppungszeiten der EPS-Larven wurden an-schließend noch einzelne Baumstandorte aus dem Kat 1 Bereich ein weiteres Mal abgesaugt.Insgesamt war der EPS-Befall 2020 geringer als in 2018 und 2019.
Für 2021 ist geplant mit einer gleichen Strategie wie in 2020 vorzugehen.