Harald Krebs

Wann warst du das letzte Mal glücklich? Diese und mehr Fragen an Harald Krebs!

Warum bist du Kommunalpolitiker geworden ?

Mein Interesse für Politik ist in der Schule geweckt worden. Insbesondere über die Ostpolitik. Die Rede von Carlo Schmid hat mich beeindruckt. Wie er über Europa sprach und über europäische Geschichte. Dann kam Interesse für die Entwicklungspolitik – Club of Rome. 1975 wurde ich jüngstes Ratsmitglied in NRW – mit 19 Jahren saß ich im Stadtrat der Stadt Wülfrath. Ich habe dann mehr und mehr Interesse an der Kommunalpolitik gefunden.

Wenn du dich noch einmal entscheiden könntest, wäre es dann ein anderes Ehrenamt?

Wahrscheinlich hätte ich mich noch einmal für die Politik entschieden, aber vielleicht hätte ich mich beim THW oder der Feuerwehr verpflichten wollen, anstatt zur Bundeswehr zu gehen. Aber es war damals eine ganz bewusste Entscheidung zur Bundeswehr zu gehen.

Hast du Vorbilder oder Menschen, die dich inspirieren?

Ein Vorbild nein. Aber Menschen, die mein Denken beeinflusst haben. Der oben schon genannte Carlo Schmid, Gustav Heinemann und Diether Posser. Der war Minister in NRW. Ein sachlich argumentierender Jurist – sehr gradlinig, ja auch spröde, aber immer aufrichtig. Rückgrat ist wichtig. Aber wenn man Menschen gegenüber offen ist, dann finden sich immer Menschen, die mich inspirieren und beglücken. Bei der Arbeit, in der Politik, manchmal bei ganz alltäglichen Begegnungen

Was belastet dich in der politischen Arbeit ?

Mein Gefühl ist, dass alles das gesellschaftliche Klima schwieriger wird. Wieso gibt es plötzlich wieder so lauten Antisemitismus. Aus den 70er Jahren war ich überzeugt, dass bessere Bildung Dummheit und Ignoranz klein hält. Uns stehen so viele Informationen offen, aber die Dummheit wird nicht kleiner. Offenbar hat Bildung ihre Grenzen und es ist nicht der einzige Ansatz z.B. Populismus vorzubeugen.

Was erwartest du von den Wählern und Wählerinnen?

Mehr Interesse. Alle Politiker*innen haben die Pflicht, politische Gedanken und Entscheidungen verständlich und nachvollziehbar zu machen. Aber Bürger und Bürgerinnen auch die Pflicht sich zu informieren und von ihren Grundrechten Gebrauch zu machen.

Was stört dich an deiner eigenen Partei am Meisten?

Ihr Leidenswille. Die Selbstbeschau. Viel zu viel Personalie. Und bei den Sachthemen beschäftigen wir uns oft mit Inbrust mit marginalen Themen für Randgruppen. Die SPD war immer erfolgreich, wenn sie die Mittelschicht im Blick hatte, wie es noch Gerhard Schröder machte.

Wenn du drei Wünsche für Nordhorn hättest..

Weiter so…Nordhorn entwickelt sich gut
Sozialer Zusammenhalt bewahren, bürgerschaftliches Engagement und den wertschätzenden Umgang miteinander weiter pflegen
Bezahlbare Wohnungen

Was macht am meisten Freude bei der politischen Arbeit?

Die Abwechslung. Die Möglichkeit Verantwortung zu übernehmen, gestalten können. Kommunalpolitiker*innen haben so viel Mitwirkungsmöglichkeiten. Man sieht Ergebnisse. Das ist sehr befriedigend.

Welche persönlichen Freiräume hast du dir zwischen Arbeit und Politik bewahrt?

Familie, Freunde, Kochen, gemeinsam Essen und spielen. Sport treiben, mindestens 4/Woche muss ich ich mich bewegen.  Schwimmen, Krafttraining, Rad fahren, Walken mit den Hunden im Schlepptau. Weil es vernünftig ist, weil es mir Spaß macht. Nach einer Herzoperation habe ich noch mehr verstanden, dass wir verantwortungsvoll mit unserem Körper umgehen müssen. Also Bewegung. Ganz besonders gern in der Natur.

Wie möchtest du deinen Kindern und Freund*innen in Erinnerung bleiben?

Ich hoffe, dass alle wussten, dass sie sich auf mich verlassen konnten. Dass ein kritisches Wort nicht gepaart ist mit weniger Liebe. Dass die Menschen mich als offen, ehrlich und fördernd und fordernd erlebt haben mit hohen Interesse an den Geschichten der Anderen.

Wie erfährst du was so los ist Nordhorn. Wie informierst du dich?

Ganz ehrlich? Ich bin Zugereister und arbeite in Ostfriesland. Da bekomme ich manches Gerede nicht mit. Natürlich lese ich die Grafschafter Nachrichten. Kompensiert wird dieser Abstand durch die Fraktionsmitglieder. Wir wissen schon, wo der Schuh gerade drückt.

Was lerne ich von meinen Kindern?

Ich habe ja schon Enkelkinder. Meine Kinder und ihre Parter*innen haben komplett andere Berufswelten. Aber auch andere Hobbies und Interessen. Das bereichert.

Kannst du dich an dein letztes Glücksempfinden erinnern?

Ich habe vor 2 Jahren 3 Bypässe bekommen, Als mir mein Arzt jetzt einen Stent einsetzte, sah er einen anderen Zugang, der deutlich besser geworden war – durch viel Ausdauersport.  Das war ein extrem tolles Gefühl.

Was tut dir gut?

Familie, Freunde, Gemeinsamkeit. Das beste sind die 2 Wochen Urlaub mit den Kindern und Enkelkindern in Frankreich. Sonne, Meer, Pool, Wandern, Kochen und spielen. Brettspiele wie die Siedler von Catan und Carcassone, Doppelkopf und und und. Dann hier in Deutschland Radtouren. Die Welt ist schön.

Was möchtest du noch erreichen oder erleben?

Wenn es so bleibt, wäre es top. Vielleicht noch ein paar Reisen? Der Iran und Chile würden mich interessieren, aber derzeit schon wegen der Sicherheitslage kein Thema. Vor einem halben Jahr waren das noch sehr sichere Reiseländer. Oder eine Alpenüberquerung zu Fuß.

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