Alleinerziehend in der Corona-Pandemie – SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder zu Gast bei der Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft der Grafschaft Bentheim in Nordhorn

Die SPD-Bundestagsabgeord­nete Dr. Daniela e Ridder informierte sich bei der Koordinie­rungsstelle Frauen und Wirtschaft der Grafschaft Bentheim in Nordhorn über die aktuelle Situation von Frauen auf dem Ar­beitsmarkt in der Region. Empfangen wurde De Ridder von Jaqueline Demelis und Marina Maksimenko von der Koordinie­rungsstelle, um sich ein Bild von der aktuellen Situation allein­ erziehender Frauen in der Grafschaft Bentheim  zu verschaffen.

„ Bevor ich SPD-Bundestagsabgeordnete für den Bezirk Emsland / Grafschaft Bentheim wurde, konnte  ich in meiner jahrelangen Tätigkeit als Gleichstellungsbeauftragte Einblicke in die viel­ schichtigen Herausforderungen von Müttern, insbesondere Al­leinerziehenden, gewinnen. Ob und wie sich diese unter der Corona-Pandemie verändert haben, wollte ich beim Besuch der Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft in Nordhorn erfah­ren“ erklärt Dr. De Ridder, die bei ihrem Besuch von Petra Al­ ferink als Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Nordhorn begleitet wurde.

Die beiden Mitarbeiterinnen der Koordinierungsstelle beraten Frauen zu Fragen beruflicher Neuorientierung und Weiterbil­dung. Gleichzeitig ist es auch ihre Aufgabe, entsprechend quali­fizierte Frauen mit potentiellen Arbeitgebern in Kontakt zu brin­gen und zu vernetzen. Die aktuelle Situation bedeutet, dass spe­ziell berufstätige Mütter unter dem Lockdown starkbelastet wur­den. Und die Angst vor einem weiteren, umso härteren Lock­down lässt viele von ihnen -gerade die Alleinerziehenden -sor­gevoll in die Zukunft blicken, gerade weil Alleinerziehende auch keinen entlastenden Partner in dieser unplanbaren Situa­tion zur Seite haben.

Kinder, Job und Haushalt unter Lockclown-Bedingungen unter einen Hut zu bringen, sei oftmals nur mit viel Kraft und Selbst­disziplin bis zur persönlichen Erschöpfung zu schaffen gewesen, zumal die Kinderbetreuung außerhalb der eigenen vier Wände kaum möglich war. Hinzu kam noch die Sorge, was bei einem Ausfall der Alleinerziehenden zu regeln sei. In diesem Zusam­menhang wies Marina Maksimenko darauf hin, dass es eine Not­fallkarte mit praktischen Hinweisen gibt, was man für den denk­bar ungünstigsten Fall im Vorfeld regeln könne. Ein solches In­formationsangebot  speziell auf  Alleinerziehende  auszurichten, sehen De Ridder und Alferink als dringend empfehlenswert und förderungswürdig an. „ Besonders in der jetzigen Situation sind Alleinerziehende stark belastet, weshalb Unterstützung und Verständnis in welcher Form auch immer von der Familie, dem Vater der Kinder, den engen Freunden oder dem Arbeitgeber wünschenswert wäre“, betont Jaqueline Demelis.

„ Zudem ist das zusätzliche Kindergeld von 300,00 Euro pro Kind, das von Seiten des SPD-geführten Familienministeriums durchgesetzt werden konnte, als finanzielles Hilfepaket für die Familien anzusehen“ erklärt Dr. Daniela De Ridder weiter.

Konkret von der SPD-Bundestagsabgeordneten danach gefragt, wie denn die Arbeitsmarktsituation von Frauen in der Grafschaft momentan sei, meinte Maksimenko, dass immer noch ein hoher Bedarf an Kräften in der Pflege und im Verkauf bestünde. Erfreu­lich sei die Möglichkeit, über das sogenannte Quick-Programm Frauen fit für das Arbeiten in Kindertageseinrichtungen machen zu können. Die Frauen verdienen während der Qualifizierungs­phase schon Geld und sammeln praktische Erfahrung, während sie an der Schulung teilnehmen.

Als Verbesserungswünsche an die Politik wiesen die Mitarbeite­rinnen der Koordinierungsstelle darauf hin, generell die Mög­lichkeiten der Mitnahmeeffekte der Ex-Partner von Alleinerzie­henden einzudämmen. Gelder, die den Alleinerziehenden für die Kinder zugutekommen, sollten auch generell bei ihnen ver­bleiben und nicht mit dem Expartner geteilt werden müssen. Zu­ dem sollte man in Hinblick auf die vielen noch offenen Stellen allen ausländischen Frauen, die auf dem deutschen Arbeits­markt Fuß fassen wollen, den finanziell geförderten Zugang zu digitalen Sprachlernprogrammen ermöglichen.

„ Gerade während des Lockdowns zeigte sich, wie sehr die wirt­schaftliche Kraft auch von der Kinderbetreuungsmöglichkeit ab­hängt. Essenziell sei daher die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ein ausgeklügeltes Konzept an verlässlicher Notfallbe­treuung ist daher ebenso wichtig wie die Möglichkeit vor allem für Alleinerziehende auch in schweren Zeiten neue Kraft tanken zu können. Den Familien generell und den Alleinerziehenden im Besonderen die wirtschaftlichen Sorgen abzunehmen, ist ein­deutig eine Aufgabe, der sich die SPD auf bundespolitischer Ebene stellt und für die ich mich auch gerne weiterhin einsetzen werde.

Eltern – und  ganz besonders  Alleinerziehende  – hatten aufgrund der plötzlich fehlenden Kinderbetreuung einen tägli­chen Spagat zwischen Job und Familie zu leisten. Diese Leistung wurde wahrgenommen und verdiene höchste Anerkennung“, versichert De Ridder  abschließend.

Foto: Büro de Ridder

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